Die durch Sars-CoV-2 ausgelöste Pandemie stellt uns durch die weltweite Ausbreitung, schwere Verlaufsformen mit Todesfällen und gesellschaftliche Probleme vor wissenschaftliche, therapeutische, psychologische und logistische Herausforderungen. Neue Therapieansätze müssen erforscht und entwickelt werden.
Eine COVID-19-Erkrankung kann Langzeitfolgen haben, das sogenannte „Long-COVID“. Vitamin-C-Infusionen könnten hier eine Option sein. Dieser Therapieansatz wird weltweit von Arbeitsgruppen erforscht. Bei der Behandlung wird die Wirkung von Vitamin C auf verschiedene pathophysiologische Prozesse erkannt, vor allem im Bereich der zellulären und auch der plasmatischen Immunabwehr.
Die Funktion von Vitamin C bei Infekten ist seit dem Ende des 18. Jahrhunderts bekannt. Damals wurde Vitamin-C-Mangel als Auslöser für eine Skorbut-Erkrankung erkannt, die Todesopfer forderte. Aus der Erforschung der Wirkung des Vitamin C sind drei Nobelpreise hervorgegangen.
Der Mensch kann kein Vitamin C herstellen, das Enzym für den letzten Syntheseschritt fehlt. Glücklicherweise kommt Vitamin C in vielen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse vor. Nach Aufnahme durch die Schleimhäute des Mund- und des Verdauungsapparates liegt es im Blut größtenteils ungebunden als Ascorbinsäure vor. Die Aufnahmefähigkeit des Körpers bei oraler Einnahme ist begrenzt, sodass bei höherer Dosierung die mehrmalige Einnahme über den Tag verteilt erforderlich ist. In physiologischer Konzentration hat Vitamin C eine antioxidative Wirkung, in hoher Dosierung ab einem Serumspiegel von 10 mmol/l eine oxidative. In den sogenannten immunkompetenten Zellen kann die Konzentration deutlich höher sein. Vitamin C ist an 15.000 Stoffwechselvorgängen beteiligt, Ascorbinsäure ist für das menschliche Immunsystem von unverzichtbarer Bedeutung, es aktiviert die körpereigenen Abwehrkräfte und stimuliert das Immunsystem.
Hochdosiertes Vitamin C hat in der Behandlung von schweren Langzeitfolgen nach einer Coronainfektion, dem sogenannten Long-COVID-Syndrom, einen festen, unverzichtbaren Platz eingenommen. Langzeitfolgen wie das chronische Erschöpfungssyndrom, Muskel- und Gelenkschmerzen, Müdigkeit oder Schlafstörungen können durch Vitamin C positiv beeinflusst werden.