Vor 50 Jahren wurden die Cannabinoid-Rezeptoren entdeckt und jahrzehntelang erforscht. 2011 wurde in Deutschland erstmalig ein Cannabisextrakt arzneimittelrechtlich zugelassen. Cannabis-haltige Medikamente entfalten ihre Wirkung im Körper über die Cannabinoid-Rezeptoren im menschlichen Nervensystem.
Seit 1975 werden stetig kontrollierte wissenschaftliche Studien durchgeführt, die in vielen Ländern zur Zulassung von Cannabinoid-Medikamenten geführt haben. In Deutschland erfolgte die Zulassung zur Behandlung der mittelschweren oder schweren Spastik bei Multipler Sklerose. Eine „off-label“ Behandlung erfolgt aber oft auch, beispielsweise bei Appetitlosigkeit, Übelkeit und Schmerzen. Das Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten erweitert sich z.B. bei schweren, nicht neuropathischen Schmerzen. Die häufigsten Nebenwirkungen bei cannabinoidhaltigen Medikamenten sind Müdigkeit und Schwindel. Auch psychogene Effekte und Mundtrockenheit können auftreten.