Im Vergleich zu den Vorjahren hat die Erkältungswelle in diesem Jahr früher begonnen. Betroffen sind vor allem Kinder in Kitas und Schulen. Der Vorsitzende des Apothekenverbandes Nordrhein führt das auf die Coronapandemie zurück. Unserem Immunsystem fehlen die Abwehrkräfte. Durch die Schutzmaßnahmen hat es im vergangenen Winter keine Erkältungs- oder Grippeerkrankungen gegeben. Er sagt, jede Infektion stärke unsere Abwehrkräfte. Daher haben die Erkältungsviren leichtes Spiel. Es sind das Parainfluenzavirus und das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV). Dieses RS-Virus löst Atemwegserkrankungen aus. Betroffen sind vor allem Babys und Kleinkinder, aber auch Jugendliche und Erwachsene können erkranken. Selten sind schwere Verläufe möglich, auch Todesfälle wurden berichtet. Im Respirationstrakt kommt es zur Verschmelzung von Zellen. Die Erkrankung ist saisonal – am häufigsten im Januar und Februar – und kommt weltweit vor. Das Virus ähnelt dem Grippevirus und ist sehr ansteckend. Nach dem 2. Lebensjahr haben fast alle Kinder eine RSV-Infektion durchgemacht. Das Virus wird durch Tröpfcheninfektion übertragen. Zwischen Infektion und Ausbruch der Erkrankung liegen im Durchschnitt 5 Tage (2-8). Die Ansteckungsgefahr ist 3-5 Tage nach Infektion am größten. Ein Antikörpernachweis im Blut ist nur selten möglich, da nur wenige Antikörper gegen das RSV gebildet werden. Die Behandlung erfolgt symptomatisch. Eine Wiederholung der Erkrankung ist möglich, da es keinen andauernden Infektionsschutz gibt. Eine aktive Impfung gibt es nicht, Risikokinder können passiv geimpft werden.

mt