Die Haut ist das größte und vielfältigste Organ des Menschen. Sie hat viele Aufgaben zu erfüllen, unter anderem schützt sie den Körper vor Umwelteinflüssen und hilft ihm, seine Umgebung wahrzunehmen. Sie ist also ein Schutzschild, Ausdrucksmittel und Sinnesorgan in einem. Mit der Haut fühlt man Berührungen, Temperatur oder Schmerzen. Zudem prägt die Haut das äußere Erscheinungsbild eines Menschen. Errötet das Gesicht oder erblasst es, werden durch die Haut Gefühle sichtbar. Sie hat eine Oberfläche von 1,5 bis 2 Quadratmetern und ihr Gewicht kann bis zu 10 Kilogramm betragen. Der Körper bekommt über die Haut Informationen aus seiner Umgebung.

Die Haut hat drei Schichten. Das ist die Oberschicht mit Haaren, Schweißdrüsen und den Talkdrüsen. Die Hornhaut über der Oberhaut ist an den unterschiedlichen Stellen dicker oder dünner. Die Lederhaut liegt unter der Oberhaut. Sie besteht vor allem aus dehnbarem Bindegewebe, welches die Haut flexibel macht. In der Lederhaut liegen viele Drüsen, Blutgefäße und Nerven, die unterschiedliche Funktionen haben. Darunter liegt die Unterhaut. Hier entstehen die neuen Hautzellen. In den untersten Schichten der Oberhaut befinden sich außerdem Abwehrzellen, die die eindringenden Krankheitskeime erkennen. Hier liegen auch spezielle Zellen, die den Hautfarbstoff Melanin bilden.

Die Unterhaut besteht vor allem aus Bindegewebe und Fettgewebe. Fettgewebe hat verschiedene Funktionen. Hier verlaufen Blutgefäße und die Haut-Nerven. Die Unterhaut – und insbesondere ihr Fettgewebe – ist an verschiedenen Stellen des Körpers unterschiedlich dick. Das Fettgewebe der Unterhaut hat verschiedene Funktionen. Einerseits ist es ein Schutzpolster, andererseits auch ein Energiespeicher. Zudem leitet das Fettgewebe nur schlecht Wärme. Dadurch bleibt die Wärme im Körper und kann so vor Auskühlung schützen.

Zur Regulation der Körpertemperatur tragen auch die Schweißdrüsen bei. Schweißdrüsen befinden sich überall am Körper. Schweiß ist eine Mischung aus Wasser, verschiedenen Salzen und Säuren. Durch Verdunstung kann sich der Körper abkühlen, wenn es sehr warm ist. Die Säuren sorgen dafür, dass der leicht saure pH-Wert der Haut erhalten bleibt. Dieser hilft, Bakterien abzutöten, die sich auf der Haut niederlassen.

Die Talgdrüsen liegen hauptsächlich um die Haarwurzeln herum. Sie produzieren einen fettigen Stoff und geben ihn an die Hautoberfläche ab. Talg schützt die Haut vor dem Austrocknen und hält sie geschmeidig.

Viele kleine Blutgefäße versorgen die Haut mit Nährstoffen. Die Durchblutung der Haut trägt auch zur Temperaturregulation bei, so steigert sich die Blutversorgung bei Wärme. Über die Haut kann dann die Wärme abgegeben werden und der Körper kühlt ab. Das Blut fließt dann nah unter der Haut-Oberfläche, sodass die Wärme nach außen abgegeben wird. Der Körper kühlt ab. Wenn es draußen aber kalt ist, verengen sich die Blutgefäße, damit der Körper nicht auskühlt.

Dr. med. Michael Tenholt
24.11.2022

 

Quellen: https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/gesundes-leben/koerper-wissen/die-haut-ein-vielseitig-begabtes-organ

Amboss. Haut. [online]. 2021. https://next.amboss.com/de/article/so0tWS?q=Haut#Z2153f24c4afbc3a6de8eab6eb460127f [21.07.2021].

Bundesamt für Strahlenschutz. [online] UV-Strahlung. https://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/uv_node.html abgerufen am 13.07.2021 [21.07.2021]

Fritsch, P, Schwarz, T. Dermatologie Venerologie. 3. Auflage. Berlin: Springer; 2018.

Hick, C, Hick, A. Intensivkurs Physiologie. 5. Auflage. München: Elsevier; 2006.

Moll, I, Bayerl, C, Meissner, M., Rose, C, Schoch, D, Siemann-Harms, U et al. Allgemeine Dermatologie. In: Moll I. Duale Reihe. Dermatologie. Stuttgart: Thieme; 2006. pp. 16.

Pschyrembel. Klinisches Wörterbuch. Niere. Berlin: De Gruyter; p. 1492

Pschyrembel. [online] 2018. Von Talgdrüsen. https://www.pschyrembel.de/Talgdr%C3%BCsen/K0M6T [21.07.2021]

Sterry , W, Czaika, V, Drecoll, U, Hadshiew, I, Kiecker, F. Kurzlehrbuch Dermatologie. 82. Auflage. Stuttgart: Thieme; 2018.

Sterry W, B. W. Checkliste Dermatologie. Stuttgart: Thieme; 2014.