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HPV steht für Humane Papillomviren. Sie zählen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Viren. Im Volksmund wird immer noch von Gebärmutterhalskrebsimpfung gesprochen. Das ist aber falsch, denn die Impfung schützt sowohl Mädchen als auch Jungen vor Tumoren im Genitalbereich.

Dazu gehören der Gebärmutterhalskrebs, der Vaginalkrebs, der Penis- und Analkrebs. Das Virus ist auch verantwortlich für Warzenbildungen im Genitalbereich. Die Ständige Impfkommission empfiehlt seit 2007 für Mädchen und seit 2018 für Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren 2 Schutzimpfungen gegen HPV.

Nach Angaben des Gesundheitsministers von NRW, Karl Josef Laumann, sind in Nordrhein-Westfalen etwas mehr als die Hälfte der Mädchen und nur 17 % der über 15 Jahre alten Jungen geimpft. Im europäischen Vergleich sind die Zahlen für Deutschland nach Auskunft von Ralph Köllges, Impfexperte des Bundesverbandes der Kinder- und Jugendärzte in NRW, schlecht. In Portugal sind zum Beispiel laut Robert Koch-Institut 95 % der 15-jährigen Mädchen geimpft, in Norwegen 86 % und in Island 88 %. Viele Eltern halten die Impfempfehlung des RKI für verfrüht, da sie in diesem Alter noch keinen Sexualkontakt annehmen und daher eine Aufschiebehaltung einnehmen. Der Impfschutz sollte aber vor dem ersten Sexualkontakt bestehen. Der Kinderarzt Köllges meint, dass die Eltern nicht ausreichend über die HPV-Impfung informiert sind. Die Impfrisiken sind gering. Laut Paul-Ehrlich-Institut seien nach der Empfehlung zur Impfung 2007 keine schweren unerwünschten Wirkungen gemeldet worden. Daher setzt der Gesundheitsminister von NRW auf mehr Aufklärung, von allen in Schulen.

Die Krebsgesellschaft NRW und die ärztliche Gesellschaft für Gesundheitsförderung planen daher eine Aufklärung mit dem Fokus auf HPV-Aufklärung und Impfmotivation an Schulen – für Schülerinnen und Schüler, aber auch für deren Eltern.

mt

Quellen: Robert Koch-Institut (RKI)

Paul-Ehrlich-Institut (PEI)

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