Eine neue Therapieform für eine fortgeschrittene Krebserkrankung der Prostata wurde jetzt vom urologischen Team der Uniklinik Essen und Professor Boris Hadaschick vorgestellt. Es handelt sich um ein bildgebendes Verfahren, das an der Universitätsklinik Heidelberg entwickelt wurde.
Man macht sich zunutze, dass an der Oberfläche der Prostatakrebszellen ein spezifisches Protein häufig zu finden ist, an das sich ein radioaktives Molekül anlagern kann. So kann man sehr genau die Prostatatumoren und Metastasen nachweisen. Die Methode wird Radioliganden Verfahren (PSMA-PET/CT) genannt, also ein computertomographes Verfahren. Im zweiten Schritt, der Radioligandentherapie (RLT) wird dann ein ähnlicher radioaktiver Ligand (Lutetium) verabreicht. Dieser koppelt sich an die Prostatakrebszellen an und dringt in die Krebszellen ein. Das Lutetium setzt dort radioaktive Strahlung frei und zerstört somit die Krebszellen von innen. Nicht alle Patienten mit Prostatakrebs können so behandelt werden. Die Therapie erfolgt in der Regel nur bei Männern mit fortgeschrittenen Prostatakrebs, die auf die Hormongabe nicht mehr ansprechen oder wenn wegen Nebenwirkungen abgebrochen werden muss und auch die anderen Therapieoptionen ausgeschöpft wurden.
mt
Quelle: WAZ 16.08.2023