Seit Ostern sind die Arztpraxen in die Impfstrategie eingebunden. Impfstoffmangel und Impfreihenfolge sind dabei die alltäglichen Hürden für die niedergelassenen Ärzte. Das Telefon steht nicht still, die Zahl der e-mails hat sich verdreifacht. Und es geht nur um ein Thema: den Impftermin. Daher begrüßen die Hausärzte die geplante Aufhebung der Impfpriorisierung. Das bringe eine größere Flexibilität für die Mediziner in den Entscheidungen vor Ort, so die Vorsitzende Sprecherin des Hausärzteverbandes Westfalen-Lippe. „Jede Entscheidung ist ungerecht, unter der Mangelverwaltung leidet das Verhältnis zwischen Arzt und Patient“, so ein Allgemeinmediziner aus NRW. Die Praxen haben Wartelisten mit mehr als 300 Namen. Wer kommt zuerst dran? Der alte chronisch kranke Lungenpatient oder der junge Risikopatient mit Adipositas? Eine Entscheidung, die kaum zu treffen ist und die dann auch noch zeitaufwendig dokumentiert werden muss. Abhilfe ist aber in Sicht. Mit mehr Impfdosen pro Praxis und der Vereinfachung der Lieferketten werden die Praxen entlastet.