Eine Wunde, die nach acht Wochen nicht abheilt, wird als chronisch bezeichnet. Aber Wunden, die durch eine chronische Krankheit verursacht werden, können von Beginn an als chronische Wunde angenommen werden. Als chronische Krankheiten kommen venöse oder arterielle Durchblutungsstörungen und Stoffwechselstörungen (z.B.. Diabetes mellitus) hauptsächlich in Betracht.
Die chronische Wunde entsteht also durch innere Einflüsse. Im Gegensatz dazu entstehen akute Wunden durch äußeres Geschehen, z. B. Schnittverletzungen, Hautschürfung oder Operationen. Sie heilen meist in 1-2 Wochen, häufig auch ohne Behandlung primär durch Zusammenwachsen der glatten Wundränder.
Nach Heilung bleibt eine Narbe zurück
Anders ist die Situation bei der chronischen Wunde. Hier muss eine lokale Wundbehandlung ebenso erfolgen, wie die Behandlung der zu Grunde liegenden Erkrankung. Die Heilung erfolgt durch eine so genannte sekundäre Wundheilung, oder offene Wundheilung, d.h. die Wundränder klaffen auseinander und vom Boden der Wunde entsteht neues Gewebe. Nach Abschluss der Heilung bleibt eine auffällige sichtbare Narbe zurück. Die Abheilung dauert lang, meist mehr als 8 Wochen. Es besteht die Gefahr der Keimbesiedlung, wodurch der Heilungsverlauf weiter verzögert wird. Betroffene klagen über Schmerzen, wodurch ihre Mobilität eingeschränkt ist.
Diagnostik nach ABCDE-Regel
Die Diagnostik richtet sich nach der ABCDE-Regel. A steht für die Anamnese, B für Bakterien (Abstrich), C für klinische Untersuchung, D für Durchblutung und E für Extras. Die Behandlung gehört in die Hand geschulter Pflegekräfte, die Wundbeobachtung kann auch durch angeleitete Angehörige erfolgen. Komplikationen wie eine Infektion müssen möglichst früh erkannt werden. Ein Schmerzmanagement ist Bestandteil des Wundmanagements und wichtig bei der Wundreinigung oder dem Verbandswechsel. Chronische Schmerzen sollen behandelt werden, damit die Mobilität nicht zu sehr eingeschränkt wird.
mt