Die Bochumer Kinderklinik veröffentlicht eine Studie, die zeigt, dass Kinder mit arabischem oder türkischem Migrationshintergrund ein dreifach höheres Risiko haben, sich mit dem Coronavirus anzustecken als Kinder ohne oder einem anderen Migrationshintergrund, z. B. bei ost- oder südeuropäischer Herkunft. Das berichtet Zubeida Khodr, die selbst aus dem Libanon stammt. Sie steht für die SPD an der Spitze des Integrationsausschusses. Sie sagt, dass ohnehin türkische oder arabische Kinder gesundheitlich benachteiligt sind, warscheinlich weil die Orientalen eine andere Immunabwehr haben. Neben den genetischen Ursachen spielen soziokulturelle Gründe eine Rolle, wie größere Familienverbunde, engere Wohnverhältnisse anderer sozialökonomischer Status etc. Natürlich hat auch das Bildungsniveau des Elternhauses eine Bedeutung. Dazu kommt, dass die Lebensgeschichte der Betroffenen dazu führt, dass kein Vertrauen gegenüber der Politik und den Akteuren im Gesundheitssystem besteht. Dieses Vertrauen muss allmählich aufgebaut werden, in dem man auf die Menschen zu geht und sie da abholt, wo sie sind. Auch Wissensvermittlung muss erfolgen. Viele informieren sich über Medien des Heimatlandes. Dort sind z. B. in Syrien oder Afghanistan existentielle Bedrohungen vordergründig. Diese Einsichten sollten Bestandteil unserer Integrationsbemühungen sein.