Die Coronapandemie hat erhebliche Auswirkungen auf das Suchtverhalten. In der Schweiz wird gewarnt vor verstärkter Konsummotivation von Suchtmitteln. Durch Stress und psychische Traumata hat sich der Zugang zu Alkohol und Drogen oder weiteren Medikamenten verstärkt, schreibt die Stiftung Sucht Schweiz im Schweizer Suchtpanorama 2021. Sowohl der kurzfristige Verbrauch zur Entlastung in der außergewöhnlichen Ausnahmesituation in der Allgemeinbevölkerung als auch beim Pflegepersonal und bei Betroffenen, z.B. Schwererkrankte und Angehörige. Die Befürchtung besteht, dass das Suchtverhalten über die Pandemie hinaus vermehrt beibehalten wird, weil ein Weg gefunden wurde, Alltagssorgen zu verdrängen. Dieses Verhalten fördert die Entwicklung einer Abhängigkeit oder eines problematischen Konsums. Die mentale Gesundheitsauswirkung wird, so die Einschätzung der Stiftung, über Jahre fortbestehen. Nicht nur der Alkohol- und Drogenkonsum wird als Problem gesehen, sondern auch das Glückspielverhalten wird als Risiko erkannt. Betroffen sind häufig Personen mit niedrigem sozialökonomischen Status.

mt