Der erste Long-Covid-Kongress hat am 18. und 19. November 2022 in Jena unter der Schirmherrschaft des Bundesgesundheitsministeriums und der Landesregierung von Thüringen stattgefunden. Der Kongress wurde von Experten aus Deutschland, Großbritannien, Südafrika, den USA und Brasilien besucht, der Bundesgesundheitsminister hat die Begrüßungsrede gehalten. Die Schwerpunkte des Kongresses lagen auf den Pathomechanismen von Long-COVID, neuen Therapiemethoden und der Versorgungsforschung. In der Rehabilitation wird in der Regel Sport und Bewegungstherapie angeboten. Anders bei Rehabilitation wegen Spätfolgen einer Covid-19-Erkrankung. Das Bild des Long-Covid-Syndroms ist vielfältig. Häufig wird über extreme Erschöpfung geklagt. Nach Einschätzung der Ärzte, die an diesem wissenschaftlichen Kongress teilgenommen haben, ist körperliche Belastung bei Patienten, die dieses Erschöpfungssyndrom haben, nicht geeignet. Im Gegenteil: die Symptomatik kann sich nach körperlicher Belastung sogar verschärfen. Wegen der Vielfalt der Symptomatik der Long-Covid-Patienten sei ein extrem flexibler Rehabilitationsplan erforderlich. Im Vordergrund sollten Schulungen, Aufklärungen und sozialmedizinische Beratung erfolgen.

Dr. med. Michael Tenholt
21.11.2022