Seit langem sind seltene schwere Erkrankungen von Kinder nach SARS-CoV-2 Virus Infektion bekannt. Es treten etwa 2-4 Wochen nach der Infektion heftige Entzündungsreaktionen auf. Möglicherweise entstehen in den auch kleineren Blutgefäßen heftige Entzündungsreaktionen. Auch tödliche Verläufe wurden berichtet. Für diese Erkrankung haben sich international zwei Begriffe etabliert: Pedriatric Inflammantory Multisystem Syndrom (PIMS) und Multisystem Inflammatory System in Children (MIS-C) Aus Großbritannien wird berichtet, dass die Anzahl der erkrankten Kinder erheblich ansteigt. Aktuell werden etwa einhundert Kinder wöchentlich in britische Krankenhäuser eingeliefert, vor einem Jahr seien es noch 30 gewesen. Nicht alle Bevölkerungsgruppen sind gleichmäßig betroffen. Viele Kinder sind dunkelhäutig, asiatischer Herkunft oder einer ethnischen Minderheit zugehörig. Es mag einen genetischen Faktor geben, es besteht aber die Sorge, dass es wieder einmal diejenigen betrifft, die in Armut leben.

PIMS-Definition (Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI)
Kinder und Jugendliche bis 19 Jahren, Fieber über 48 Stunden und mindestes zwei der folgenden Kriterien:

  • Hautauschlag, beidseitige Bindehautentzündung, Haut- oder Schleimhautentzündung
  • Niedriger Blutdruck oder Schock
  • Herzmuskelschwäche Peri- Myo- oder Endokarditis, Koronarpathologie
  • Gerinnungsstörung
  • Akute Magen-Darmerkrankung
  • Blutbildveränderungen, Erhöhung der Entzündungsparameter

 

Das postvirale COVID-Syndrom häuft sich auch bei Kindern in Deutschland. Von Mai 2020 bis Februar 2021 wurden 168 PIMS-Fälle gemeldet. Am häufigsten war das Herz-Kreislaufsystem betroffen, gefolgt von Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes und der Haut. Folgeschäden z.B. im Bereich der Herz-Kreislauforgane wurden bei 6% der Fälle erfasst. Tödliche Verläufe gab es bisher in Deutschland nicht.