Jeder kennt das. Saisonal bedingt steigen im Winter die virusbedingten Atemwegserkrankungen. Die Grippewelle hat in Deutschland früher begonnen als erwartet, zwei Monate früher als in den Vorjahren. Die Grippeimpfung kann nur eingeschränkt die Krankheitswelle dämpfen. Wieder werden viele Menschen in diesem Winter an der Grippe versterben. Die Ständige Impfkommission des Robert Koch Institutes weist darauf hin, dass die Impfbereitschaft nicht sehr verbreitet ist und empfiehlt eine jährliche Auffrischung für Risikogruppen, also für Vorerkrankte und Ältere. Aber nur die Hälfte der Betroffenen folgt dieser Empfehlung.
Außerdem ist die Wirksamkeit der Impfung eingeschränkt. Nur 10 bis 60 % der Geimpften sind vor einer symptomatischen Infektion mit Influenzaviren geschützt. Die WHO und das Robert Koch-Institut analysieren jährlich die Veränderung der Virustypen und passen die Impfempfehlung entsprechend an. Die Situation könnte sich ändern.
In der Fachzeitschrift Science wurde jetzt über die Ergebnisse eine Forschergruppe aus Pennsylvania berichtet, die einen Universalimpfstoff entwickelt und vorgestellt hat. Dieser wirkt gegen 20 bekannte Untergruppen der Influenzaviren A und B. Die Forscher entwickelten einen Impfstoff auf der Basis der Messenger-RNA-(mRNA)- Technologie, ähnlich dem Impfstoff gegen das COVID-19-Virus von BioNTech und Moderna. In der mRNA stecken die Baupläne für die Immunabwehr gegen die Oberflächenmerkmale der 20 Influenza-Viren. Die Ergebnisse entstanden aus Versuchen mit Mäusen und Frettchen die nach der Impfung eine kräftige Abwehrreaktion gegen alle Influenzavarianten zeigten. Die Wissenschaftler versprechen sich, falls Ergebnisse auf den Menschen übertragen werden können, eine geringere Krankheitshäufigkeit, mildere Krankheitsverläufe und einen Schutz vor Mutationssprüngen.
mt