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Wir haben durch die Pandemie mehr Wissen in der Bevölkerung über die Vorgänge in den Körperzellen. Das ist einerseits gut, andererseits werden auch Bedenken formuliert. So zum Beispiel die Sorge vor einem Eingriff in das Erbgut. Im Zellkern befinden sich die Informationen über unser Erbgut, die DNA. Diese Informationen werden benötigt, um neue Gewebestrukturen aufzubauen. Die Baupläne für den Aufbau von Proteinen sind in der DNA gespeichert und werden durch die sogenannte messenger RNA (mRNA, auch Boten-RNA) abgelesen.

Diese Informationen werden in der mRNA abgelegt. Die mRNA verlässt dann den Zellkern und gibt die Informationen an die Ribosomen weiter. Das ist der Ort, an dem die spezifischen Proteine hergestellt werden. Das ist kein einmaliger Vorgang, sondern dieser Prozess spielt sich gleichzeitig hunderttausendfach ab. Die Übergabe der Informationen aus der DNA durch die mRNA an die Ribosomen muss schnell erfolgen, da die mRNAs abgebaut werden. Die Informationen, die die mRNA zum Proteinaufbau trägt, kann auch künstlich in den Laboren hergestellt werden.

Durch die Diskussion um die Impfstoffe gegen das Coronavirus ist der Begriff „mRNA“ breiten Bevölkerungsschichten bekannt geworden. Die Gründer von BioNTech haben sich mit der Forschung über die mRNA-Technologie befasst, um ein Mittel gegen Krebs zu entwickeln. Im Weiteren wurde dann erkannt, dass auch in ganz anderen Bereichen diese mRNA-Technologie nützlich sein kann. Diese Hoffnung basiert auf der Annahme, dass man dem Immunsystem die Erkennungsmerkmale zum Beispiel von Tumoren präsentiert, um Abwehrmechanismen zu entwickeln. So können auch versteckte Tumorzellen erreicht werden.

Im Kampf gegen den Krebs sind schon deutliche Fortschritte zu erkennen, die Forscher von BioNTech gehen davon aus, dass schon im Jahre 2030 ein Impfstoff gegen einige Krebsarten entwickelt werden kann. Nach Ansicht der Gründer von BioNTech könnte die mRNA-Technologie auch eingesetzt werden, um Autoimmunerkrankungen zu bekämpfen. Das Immunsystem müsste dann erkennen, dass bestimmte Merkmale von gesunden Zellen nicht als fremd fehlgedeutet werden.

(nach Interview BioNTech-Gründer Ugur Sahin mit Carlotta Richter, Funke Mediengruppe)