Die Sorge vor Impfreaktionen nach Covid-19- Schutzimpfungen ist in der Bevölkerung groß. Das führt dazu, dass manchmal prophylaktisch freiverkäufliche Medikamente eingenommen werden. Man nimmt an, dass weltweit mehrere Millionen Menschen Paracetamol oder nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR z.B.) – z.B Ibuprofen, Diclofenac u.a.- zur Vorbeugung von Impfreaktionen eingenommen werden. Dieses Vorgehen wird wissenschaftlich kontrovers diskutiert. Auch kanadische Forscher haben sich mit dieser Frage beschäftigt. Diese Medikamente wirken unter anderem entzündungshemmend und greifen damit in die Abwehrreaktionen des Körpers ein. Das heißt aber, dass auch die Immunabwehr beeinflusst und die Antikörperbildung reduziert wird. Bei der Durchsicht der vorliegenden Studien zeigt sich, dass generell von einer vorsorglichen Medikamenteneinnahme abgeraten wird. Stattdessen wird empfohlen, den Einsatz dieser Medikamente nur im Sinne therapeutischen Vorgehens, falls unbedingt erforderlich, vorzunehmen. Auch das Robert-Koch-Institut verweist auf die Möglichkeit, Paracetamol als Bedarfsmedikation nach durchgeführter Impfung einzunehmen. In einer medizinischen Fachzeitschrift wurde über eine Studie berichtet, die zeigte, dass eine vorsorgliche Einnahme von Paracetamol vor Schutzimpfung bei Kindern die Antikörperbildung verminderte und damit den Impfschutz reduzierte. Nach Auffassung der WHO ist die Einnahme fiebersenkender Medikamente im deutlichen Abstand zur Impfung unkritisch. Eine Arbeit von 2014 zeigte für Erwachsene, dass ein Abstand von 6 Stunden nach Impfung keinen Einfluss auf die Immunantwort hat, da dann die primären Prozesse abgelaufen sind.
mt