Bild von Alexandra_Koch auf Pixabay

Die Jugendlichen wurden in der Pandemie vergessen. Es wurden Risikogruppen definiert und Impfpriorisierungen formuliert, in denen die Jugendlichen nicht vorkamen. Die Ansprüche der jungen Menschen blieben weitestgehend unberücksichtigt.
Ihr Lebensgefühl, das Treffen mit Freunden, geselliges Miteinander, Biergärten, Kneipenbesuche waren wegen der Kontaktbeschränkungen, nachvollziehbar, nicht möglich. Das hat auch Auswirkungen auf die Persönlichkeitsentwicklung.
Die hochansteckende Deltavariante des SARS-CoV-2-Virus verbreitet sich rasant unter jungen Menschen. Die Neuinfektionen in der Altersgruppe der 15-29-Jährigen ist dreimal so hoch wie im Rest der Bevölkerung. Nach eineinhalb Jahren mit großen Einschränkungen sind die jungen Menschen hungrig nach Gesellschaft, Erlebnissen und Lebensfreude. Die Älteren können wieder zurück zu einem Teil der Normalität, weil sie durch die Impfung geschützt sind, den meisten Jugendlichen fehlt dieser Schutz. Nach Angaben des RKI sind in der Altersgruppe der 12-17 Jährigen 9,3 % zweimal geimpft, und 19,4 % einmal geimpft (51,5 % voller Impfschutz in der Gesamtbevölkerung, 79,1 % bei den über 60-Jährigen – alle Daten Stand 30.7.2021), obwohl die Zulassung des BionTech/Pfizer-Impfstoffes seit zwei Monaten vorliegt. Das liegt nicht an der Impfbereitschaft der Jugendlichen, Auszubildenden oder Studenten.
Es ist eine gefährliche Situation: die hochansteckende Virusvariante trifft auf eine ungeschützte Altersgruppe mit hohem Bedarf an geselligen Kontakten. Es ist, von Einzelfällen abgesehen, keine verantwortungslose Partygeneration, sondern eine Generation, die mit viel Verzicht soziale Verantwortung übernommen hat. Daher muss es das Ziel sein, ausreichende Impfangebote für diese jungen Menschen zu schaffen.
mt