Unabhängig vom Krankheitsverlauf kann nach einer Covid-Infektion ein Long-Covid-Syndrom auftreten. Eine Studie aus den USA, die aber noch nicht wissenschaftlich geprüft ist, lässt die Vermutung zu, dass durch die Einnahme des Medikaments Paxlovid in einem sehr frühen Krankheitsstadium (spätestens 5 Tage nach Auftreten von Symptomen) die Bildung eines Long-Covid-Syndroms verhindert werden kann. Für diese Studie wurde auf Daten des U.S. Department of Veterans Affairs zurückgegriffen – einer Behörde, die sich um Belange von Kriegsveteranen kümmert. Grundlage der Studie war die Frage, wie sich die Bildung eines Long-Covid-Syndroms verhindern lässt. 67.000 positiv getestete Personen wurden eingeschlossen, die aufgrund von Risikofaktoren möglicherweise einen schweren Verlauf der Erkrankung haben könnten und daher das Medikament bekamen.

Diejenigen, die kurz nach dem positiven Corona-Test das antivirale Medikament Paxlovid eingenommen hatten, litten im Schnitt 90 Tage später seltener an bestimmten Long-Covid-Symptomen als Probanden aus der Kontrollgruppe.

Es wurden 12 Kriterien festgelegt, an denen das Vorliegen von Long-Covid festgemacht wurde. Dieses Ergebnis zeigte sich unabhängig davon, ob die Probanden vorher geimpft oder nicht geimpft waren.

Auch von der Klinik für Infektiologie in München wird die Frage, ob die Bildung von Long-Covid-Symptomen durch die Einnahme von Paxlovid beeinflusst werden kann, als sehr dringlich eingeschätzt. Somit könne für eine breite Patientengruppe, die an Covid-19 erkrankt, eine präventive Behandlung angeboten werden. Eine Behandlung, die nicht nur für Risikopatienten relevant ist, sondern auch für jüngere Menschen, die Long-Covid nach einer Corona-Infektion treffen kann, auch wenn sie vorher gesund waren. Eine weitere wissenschaftliche Absicherung sei erforderlich, weitere Studien sollten auf den Weg gebracht werden.

mt
16.11.2022