Bei dem Vorliegen einer fortgeschrittenen Kniegelenksarthrose, bei der die Beschwerden die Lebensqualität einschränken, wird in der Regel der operative Gelenkersatz angeraten. Es gibt aber auch alternative Behandlungsoptionen. Die Knorpelzelltransplantation ist ein solches Verfahren. Die regenerative Knorpeltherapie, eine Zelltransplantation mit körpereigenem Material, wird abgekürzt ACT (autologe Knorpel Transplantation). Bei einer Kniegelenksspiegelung wird gesunder Gelenkknorpel entnommen. Im Labor werden Knorpelzellen isoliert und vermehrt. Bei einer zweiten Spiegelung etwa sechs Wochen nach der ersten wird das so entstandene Transplantat in den Defekt eingesetzt und bildet auf natürliche Weise neuen Knorpel. Da es sich um körpereigenes Gewebe handelt, sind Abstoßungskomplikationen ausgeschlossen. Nicht jeder Patient kommt für diese Behandlung in Betracht. Die Fachgesellschaft „Qualitätskreis Knorpel-Repaire&Gelenkerhalt“ (QKG) schätzt, dass in Deutschland 3000 bis 3500 Patienten eine Knorpelzelltransplantation bekommen, während sie bei 20 000 bis 30 000 möglich wäre. Der Erfolg der Therapie ist an mehrere Faktoren geknüpft, sagt Dr.Tobias Jung von der Charité in Berlin.
mt