Damit Ihre medizinische Behandlung erfolgreich wird, ist eine gute Kommunikation zwischen Ihnen und dem behandelnden Arzt besonders wichtig.

 

Ziele der Kommunikation

Achten Sie bei Ihren Arztbesuchen darauf, dass Sie gut und umfassend informiert werden. Der Arzt sollte außerdem auch auf Ihre Gefühle eingehen. Es ist sinnvoll, eine Beziehung zu dem Mediziner aufzubauen, die eigenen Probleme formulieren zu können und die Behandlungspläne zu verstehen.

 

Gesprächstechniken

Ein guter Arzt sollte in der Lage sein, Ihnen Raum für Ihre Worte zu geben. Wenn er diese wiederholt, ist das ein Zeichen dafür, dass er versucht, Sie wirklich zu verstehen. Gleichzeitig kann so im Gespräch herausgefunden werden, ob auch Sie als Patient alles verstanden haben, was mit Ihrer Krankheit oder Behandlung zu tun hat.

 

Umgang mit Emotionen

Der Arzt sollte im Gespräch wahrgenommene Emotionen benennen können, Verständnis ausdrücken, Respekt oder Anerkennung für Sie als Patienten artikulieren, Ihnen Unterstützung anbieten und weitere Aspekte der Emotionen herausfinden können.

 

Informationsvermittlung

Für den Arzt empfiehlt sich, den Prozess der Informationsvermittlung zu strukturieren, ähnlich wie ein Inhaltsverzeichnis in einem Buch.

 

Warum, wie, wann?

Es sollen die notwendigen diagnostischen und therapeutischen Verfahren in patientenverständlicher Sprache dargelegt werden. Wenn Sie feststellen, dass Sie fachliche Begriffe nicht verstehen, fragen Sie unbedingt nach!

Der genaue Ablauf sollte erklärt, die Risiken der Diagnostik und Therapie benannt und ein Ausblick auf das weitere Vorgehen gegeben werden. Es ist wichtig, eine gemeinsame Schnittmenge zu erarbeiten und lösungsorientiert zu entscheiden.

Bei weitgehend gleicher Vorstellung stören eventuelle Unterschiede nicht. Eine sinnvolle Diagnostik und Therapie ist nur dann möglich, wenn Sie mit Ihrem Arzt an einem Strang ziehen.

Am Ende des Gesprächs sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt eine Entscheidung treffen.

Der Arzt sollte dabei sicherstellen, dass Sie alle relevanten Informationen für die gemeinsame Entscheidung verstanden haben.

Bei verschiedenen Entscheidungsoptionen sollten Ihnen die Vor- und Nachteile benannt werden. Und natürlich können Sie am Ende dem Arzt die Entscheidung überlassen – schließlich ist er der Fachmann.

Wenn Sie merken dass Sie eine Entscheidung nicht ad hoc treffen möchten, erbitten Sie sich Bedenkzeit oder holen Sie eine Zweitmeinung ein.

Optimal wäre, wenn Sie Entscheidungen gemeinsam mit Ihrem Arzt treffen, nachdem Sie das Für und Wider der Optionen miteinander besprochen haben.

 

Dr. med. Michael Tenholt
1. Vorsitzender des MedQN

 

Quelle: Leitlinien der Kommunikation im medizinischen Alltag – Ärztekammer Nordrhein

Dieser Artikel stammt aus der aktuellen BOGESUND-Ausgabe.

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