Der Osterurlaub auf Mallorca ist in diesem Jahr keine gute Idee, meint der Direktor des Instituts für Virologie der Universität Essen, Prof. Ulf Dittmer. Er sagt, es gäbe Grund zur Sorge und erinnert an das Geschehen vor einem Jahr, als durch die Reisefreudigkeit der Deutschen der Corona-Pandemie Vorschub geleistet wurde.
„Wir haben im letzten Jahr schmerzlich gelernt, welche Folgen das haben kann.“ Nach Dittmers Ansicht sei es nicht entscheidend, dass die Inzidenz auf Mallorca niedriger ist als hierzulande, sondern das Problem sei die Durchmischung der verschiedenen Coronavirus-Mutanten. Die brasilianische Variante P1, die bereits auf Mallorca nachgewiesen wurde, ist in Deutschland bislang nicht relevant. P1 ist viel infektiöser als das Urvirus und auch weit gefährlicher als die britische Variante, da bekannt ist, dass P1 der Immunabwehr aus dem Weg gehen kann. „Sie ist das letzte was wir hier und jetzt gebrauchen,“ so der Essener Virologe. Eine Impfung mit den zugelassenen Impfstoffen kann bestenfalls den Ausbruch der Infektion verhindern, aber nicht die Weitergabe der gefährlichen brasilianischen Virusmutation.
Das Fliegen ins Ausland stellt einen weiteren Risikofaktor dar, denn es gibt zurzeit keine seriösen Studien und damit fehlen Daten. Reisen bleibt risikoreicher als Nichtreisen.