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Migräne ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen. Die Betroffenen leiden unter pochenden Kopfschmerzen, manchmal begleitet von Übelkeit und Erbrechen. Häufig besteht auch Lichtempfindlichkeit. Bei etwa 15 Prozent der Betroffenen geht der Migräne vor Einsetzen der Kopfschmerzen Reiz- und Ausfallsymptomatik voraus. Das nennt man Aura. Meist handelt es sich um eine visuelle Symptomatik mit Wahrnehmung von Lichtblitzen und verschwommenen Konturen. Auch sensible Störungen kommen vor. Migräne kommt bei Frauen häufiger vor als bei Männern. Ca. 14 Prozent der Frauen sind betroffen. Es wird eine episodische und eine chronische Migräne unterschieden. Bei der chronischen Migräne bestehen die Kopfschmerzen mehr als 2 Wochen.

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie und die deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft haben Kriterien veröffentlicht für die Behandlung der Akutsymptomatik und der Prävention.

Die Therapie der akuten Migräneattacke setzt im Wesentlichen auf die Einnahme von Analgetika wie zum Beispiel die Acetylsalicylsäure, Paracetamol oder andere nichtsteroidale Antiphlogistika wie zum Beispiel Ibuprofen. Opioidanalgetika sind bei migränebedingten Kopfschmerzen weniger wirksam und haben den Nachteil der Ausbildung einer Abhängigkeit. Patienten, die auf diese Behandlung nicht ansprechen, können mit sogenannten Triptanen behandelt werden . Die Empfehlungen für die Akuttherapie sind im Internet auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Neurologie zu finden. Grundsätzlich gilt, dass die Medikation frühzeitig erfolgen sollte, um eine schnelle Wirksamkeit zu erreichen. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass einige Medikamente während der Schwangerschaft und der Stillzeit nicht eingenommen werden können und Alternativen mit dem Neurologen besprochen werden sollten.

Bei Patienten mit häufigen Migräneattacken sind eine Aufklärung und eine Schulung erforderlich. Die Führung eines Migränetagebuchs ist deswegen sinnvoll, um möglicherweise auslösende Faktoren zu erkennen. Ziel ist es, eine Chronifizierung zu verhindern. Diese ist definiert als Kopfschmerzen, die mehr als 3 Monate an 15 Tagen oder mehr im Monat bestehen und die Einnahme von Schmerzmedikamenten erforderlich machen.

Bei Patienten mit häufigen und anhaltenden Migräneattacken ist die Migräneprophylaxe sinnvoll. Zur Prophylaxe eignen sich medikamentöse und nicht medikamentöse Verfahren. Eine Prophylaxe kommt für Patienten infrage, die mehr als 3 Migräneattacken pro Monat haben, die mehr als 48 Stunden anhalten und unter einem hohen Leidensdruck stehen. Studienbelegt ist die Wirksamkeit von Betablockern und Calcium-Antagonisten. An nichtmedikamentösen Maßnahmen kommen Akupunktur, regelmäßiger Ausdauersport und Verhaltenstherapie wie Entspannungstechniken in Betracht. Sinnvoll ist die Kombination von medikamentösen und nichtmedikamentösen Verfahren.

mt

Migräne-Leitlinie der DGN und DMKG

Deutsche Gesellschaft für Neurologie