Der Nobelpreis für Medizin 2023 wurde an die ungarische Wissenschaftlerin Katalin Karikó sowie den US-Biochemiker Drew Weissman vergeben. Die beiden Forscher hätten mit ihrer mRNA-Forschung zum „beispiellosen Tempo der Impfstoffentwicklung“ beigetragen, heißt es in der Begründung. Katalin Karikó wurde 1955 in Ungarn geboren und studierte dort Biologie und promovierte 1982. Im Jahr 1989 ging sie als Assistenzprofessorin an die University of Pennsylvania und blieb bis 2013. Im selben Jahr wechselte sie zur Firma BioNTech in Deutschland. Nach jahrelanger Zusammenarbeit kehrte sie 2021 an ihre alte Wirkungsstätte zurück und wurde Professorin an der Universität Szeged und außerordentliche Professorin an der Perelman School of Medicine der University of Pennsylvania.
Drew Weissman wurde 1959 in Lexington, Massachusetts, geboren und studierte Biochemie an der Universität Massachusetts. Er forschte als Postdoktorand an den National Institutes of Health an der Harvard Medical Scool. Im Jahr 1997 gründete Weissman seine Forschungsgruppe und später eine Forschungsgruppe an der Universität von Pennsylvania. Die Forschung an der mRNA ist Jahrzehnte alt und wurde mit viel Geduld von den Forschern vorangetrieben.
Populärer wurde diese wissenschaftliche Technik durch die Corona-Pandemie. Innerhalb kurzer Zeit konnte ein sehr effektiver Impfstoff hergestellt werden. Voraussetzung waren aber die jahrelangen Forschungen. Im Vordergrund stand zunächst nicht die Entwicklung eines spezifischen Impfstoffes, sondern die wissenschaftliche Auseinandersetzung zur Anwendung der Gentechnologie. Welches Potential sich daraus ergibt, ist zurzeit unüberschaubar. So sind schnelle Anpassungen an Varianten anderer Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen und die Behandlung von Krebsleiden denkbar.
mt
Tagesschau:Nobelpreis für Grundlagenforschung zu Covid-Impfstoffen