Mit der Zahl der Coronavirus-Infizierten steigt auch die Zahl der positiven Schnelltests. Das ist auch auf die jetzt vorherrschende Omikron-Variante zurückzuführen. Bisher war es üblich, dass nach positiven Schnelltests ein PCR-Test durchgeführt wurde. Die Inzidenzen haben jetzt ein Niveau erreicht, bei dem die Labore an ihre Grenzen kommen. Das hat zur Folge, dass über ein Strategiewechsel nachgedacht wird. Zur Diskussion steht die sogenannte Priorisierung. Zum Beispiel ist in Berlin die Nachfrage nach PCR-Tests höher als das Angebot. Deshalb sollten bei den hohen Inzidenzzahlen dort symptomatische Patienten und Personen aus gefährdeten Gruppen bei den PCR-Tests bevorzugt werden. Der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach plädiert dafür, dass Beschäftigte aus dem medizinischen Bereich bevorzugt werden. Das hat auch damit zu tun, dass Personengruppen aus systemrelevanten Bereichen, wie z. B. medizinisches Fachpersonal oder Pflegekräfte, sich frühzeitig freitesten können.
Die Zahl der zur Verfügung stehenden PCR-Tests ist begrenzt. Die Grenze liegt bei 7,5 Millionen Tests pro Woche. Diese Grenze wird bei einer Inzidenz von 750 erreicht. Die Tests werden durch berechtigte Labore durchgeführt. In der Woche vor Silvester wurden zirka 900.000 PCR-Tests durchgeführt. In der zweiten Januarwoche betrug die Zahl 1,9 Millionen. Für den Fall der Überlastung gibt es den Plan, vor allen Dingen symptomatische Person zu testen. Nach Ansicht vom Bremer Wissenschaftler Hajo Zeep, Leibniz Institut für präventive Forschung, sollten offiziell zertifizierte Schnelltests eingesetzt werden, um die Labore zu entlasten. Er schlägt vor, dass zum Beenden der Quarantäne 2 Antigen-Schnelltests an aufeinanderfolgenden Tagen zur Freitestung erfolgen könnten. Ein ähnliches Verfahren wird in Großbritannien angewandt. Über all diese Fragen wird die nächste Runde der Ministerpräsidenten entscheiden.
19.01.2022
mt