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In Teilen von Deutschland hat die Flutwelle Todesopfer gefordert, massive Schäden angerichtet; Hab und Gut geraubt, Existenzen vernichtet und Infrastruktur zerstört. Unwetterwarnungen mit Starkregen haben die Menschen nicht erreicht oder wurden nicht ernstgenommen. Es fehlt die Kompetenz, drohende Gefahren richtig einzuschätzen – fehlende Risikokompetenz. Risikokompetenz ist die Fähigkeit, sich zu informieren, kritisch und reflektiert zu analysieren, um dann die notwendigen Konsequenzen umzusetzen.
Bei fehlender Risikokompetenz fürchten sich die Menschen vor den falschen Dingen. Auch irrationale Angst findet sich, z.B. von dem Angriff eines Hais oder von einem Meteoriten getroffen zu werden. Die realen Gefahren im Alltag werden dann nicht ausreichend ernstgenommen. Die Situation der Umwelt macht es aber wahrscheinlich, dass vermehrt Unwetterereignisse auftreten. Risikokompetenz kann man lernen, vielleicht schon in der Schule.
Von der Risikokompetenz ist die Angststörung abzugrenzen. Angst ist ein natürliches und schützendes Gefühl. Auch die Risikokompetenz soll uns schützen. Bei der Angststörung besteht kein angemessenes Verhältnis zur realen Bedrohung. Es kommt zu körperlicher und psychischer Störung. Die Betroffenen haben einen hohen Leidensdruck. Die Attacken treten unbeeinflussbar und meist auch unvorhersehbar, aber manchmal situativ auf. 10 % der Bevölkerung sind betroffen, Frauen häufiger als Männer. Das Erleben der Flutwelle, die zerstörende Kraft der Natur und das persönlich Betroffensein können zur depressiven Verstimmung und zur manifesten Depression führen. Bei bestehender Veranlagung kann so eine Angststörung entstehen und sich verselbständigen. Eine ärztliche und psychologische Behandlung ist dann notwendig.
mt