Die vielen zum Teil unterschiedlichen Empfehlungen zur Coronaschutzimpfung verwirren die Menschen. Verschiedene Institutionen äußern sich. Die Ständige Impfkommission ist ein unabhängiges Experten-Gremium, dessen Tätigkeit von der Geschäftsstelle im Fachgebiet Impfprävention des Robert Koch-Instituts koordiniert wird. Sie empfiehlt eine vierte Impfung nur für Menschen über 70 Jahre und für bestimmte Personengruppen mit besonderen Risiken, zum Beispiel mit einem unterdrückten Immunsystem, Pflegeheimbewohnern oder Personal aus medizinischen Einrichtungen.
Bereits am Anfang der vergangenen Wochen hatten sich führende Experten der Europäische Behörden aufgrund der aktuellen Entwicklung der Coronawelle für eine zweite Boosterimpfung für alle Menschen ab 60 Jahren ausgesprochen. In einem weiteren Vorstoß des Bundesgesundheitsministers Prof. Lauterbach heißt es, angesichts der hohen Infektionszahl und auch Menschen unter 60 Jahren die zweite Boosterimpfung zu empfehlen. „Wenn jemand den Sommer genießen will und kein Risiko eingehen will, zu erkranken, dann würde ich, in Absprache mit dem Hausarzt, auch Jüngeren die vierte Impfung empfehlen“, sagte er in einem Interview mit dem Spiegel. Grundlage für die die Empfehlung ist die Erkenntnis, dass die Wahrscheinlichkeit einer Infektion und eine Long-COVID-Erkrankung vermindert ist. Dass ein Impfstoff in Entwicklung ist, der an die aktuellen Varianten angepasst ist, ist bekannt. Das sollte aber kein Grund sein, auf die jetzt anstehende vierte Impfung zu verzichten. Unterstützung bekommt der Gesundheitsminister von dem Vorsitzenden des Weltärztebundes. Man sollte jede Chance nutzen, den Immunstatus der Bevölkerung zu verbessern.
mt