Die ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch Institut (RKI) hat einen Beschlussentwurf einer Empfehlung für eine Impfreihenfolge für eine COVID-19-Impfung vorgelegt.
1. Die höchste Priorität hat die Gruppe mit dem höchsten Corona-Risiko: alle über 80jährigen, Bewohner von Senioren- und Altenpflegeheimen, Klinikpersonal in Notaufnahmen oder auf COVID-19-Stationen und das Personal in der ambulanten und stationären Altenpflege. Diese Gruppe umfasst 8,6 Millionen Menschen.
2. Gruppe: Personen im Alter von 75-80 Jahren, Personen mit hohem Infektionsrisiko in medizinischen Einrichtungen (Arztpraxen), Menschen mit Demenz oder geistigen Behinderungen in Betreuungseinrichtungen sowie deren Betreuer oder Menschen bei stationären oder ambulanten Hilfsdienstleistern (Gruppe umfasst 6,7 Millionen Menschen).
3. Gruppe: 70-75 jährige Patienten mit Vorerkrankungen oder erhöhtem Infektionsrisiko und deren engste Kontaktpersonen, Asylbewerber und Obdachlose in Gemeinschaftsunterkünften, enge Kontaktpersonen von Schwangeren, medizinisches Personal mit weniger starkem Risiko für Corona in systemrelevanter Funktion, sowie Mitarbeiter der Gesundheitsämter (5,5 Millionen).
4. Gruppe: 65-70 jährige Personen mit Vorerkrankungen mit weniger starkem Risiko und deren engsten Kontaktpersonen, Personal mit weniger Ansteckungsrisiken in Arztpraxen und Kliniken, Lehrer und Erzieher, sowie Beschäftige in prekären Arbeitsbedingungen z.B. Saisonarbeiter, Beschäftigte in Verteilzentren oder der Fleischindustrie (6,9 Millionen).
5. Erst wenn diese Gruppen versorgt sind, kommen die Personen an die Reihe, die außerhalb der Kliniken an vorderster Front den Ablauf in Pflegeheimen und Schulen organisieren (9 Millionen).
6. Es handelt sich um Personen im Alter von 60-65 Jahren, wichtige Akteure in Regionen von Bund und Ländern sowie Beschäftigte im Einzelhandel. Auch Feuerwehrleute, Polizisten, Soldaten, Busfahrer und Müllwerker gehören dazu. Wenn diese 5 Gruppen versorgt sind, kommen die restlichen Bürger an die Reihe (mehr als 45 Millionen Menschen).
Laut aerztezeitung.de vom 7.12.2020 betont die STIKO, dass sie ihre Empfehlung regelmäßig aktualisieren will, und nennt sie selbst „Living Guideline“. Auch die Bundesregierung verweise darauf, dass eine Impfempfehlung erst nach der Zulassung möglich sei. Ein exaktes Priorisierungskonzept könne die STIKO erst aufstellen, wenn Details der Zulassung vorlägen, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Montag in Berlin. (mt/weco)