Die Impfwelle kommt ins Rollen. Neben den Impfzentren impfen nun auch die Hausärzte gegen COVID-19. Mit der Einbindung der niedergelassenen Ärzte und mit einer erhöhten Menge der Impfdosen könnte bald die Priorisierung in der Impfreihenfolge fallen.
Auch niedergelassene Fachärzte haben mit der Impfung ihrer Patienten begonnen, um die Patienten mit schweren Vorerkrankungen zu schützen. Eine offizielle Regelung des Gesundheitsministeriums dazu gibt es bislang nicht. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein bestätigt, dass alle Vertragsärzte impfen dürfen. Die KV Westfalen-Lippe schließt sich dem an, bevorzugt allerdings bei knappen Impfstofflieferungen die Hausärzte. Zuständig für die Impfstoffverteilung an die niedergelassenen Ärzte ist weiterhin der Bund. Vom Land NRW wird vorsichtig erklärt, dass Coronaschutzimpfungen durch Fachärzte bei ausreichender Verfügbarkeit der Impfstoffe „gegebenenfalls“ möglich seien.
Das Bundesgesundheitsministerium erwartet spätestens im Juni eine Aufhebung der Impfpriorisierung. In den Impfzentren wird vor allem nach Altersgruppen geimpft, zurzeit auch die Jahrgänge 50 und 51 mit ihren Lebenspartnern. Die zentrale Frage bleibt: reicht der Impfstoff? Die Antwort ändert sich von Tag zu Tag, gefühlt stündlich. Versprochen ist, dass nach dem 26.Juni wirklich die angekündigten Millionen Impfdosen zur Verfügung stehen werden, so dass auch die niedergelassenen Ärzte mehr bestellen können.
In einigen Bundesländern ist der Impfstoff von AstraZeneca bereits für alle freigegeben worden, unabhängig von Alter und Geschlecht. Grundlage dafür ist das Wissen, dass die gefürchtete, sehr seltene Komplikation der Sinusvenenthrombose auch bei Älteren und bei Männern auftreten kann, die Vergabe dieses Impfstoffes nur an Menschen ab 60 deshalb keinen Sinn mache. Wer sich impfen lassen möchte, wird also zeitnah die Möglichkeit bekommen.